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Die Dichterin spricht…

Zum Tango führt den Mensch das Leben, Suchende wird es immer geben;

ob das Gefühl die Seele lenkt, oder Verstand die Schritte denkt –

auf vielen Wegen schreiten sie, mit elegant gestrecktem Knie.

In sich verschlungen eingehüllt, von innen mit Musik erfüllt,

bewegt sich Paar um Paar entlang, in Bahnen mit gekonntem Gang,

gelangen  nach geraumer Zeit, als Einheit zur Vollkommenheit.

Die Umarmung stellt den Rahmen, erdverbunden dürfen Damen

sich entwickeln im Vertrauen, zuversichtlich anzuschauen,

die sanfte Führung, die befreit, und ihnen bietet wohl Geleit.

Das Führen mutet an gar schwer, anfänglich schwitzt Mann meistens sehr,

viel praktiziert – hat er´s geschafft: vermittelt Umsicht er und Kraft…

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Im Takt geführt an starkem Arm, wird es der Partnerin bald warm.

Schwebend vereint und fein galant, verfolgt so Mancher da gebannt,

die Eleganz und Innigkeit und macht sich eilends selbst bereit –

akribisch oder eher lässig, respektvoll und doch nie gehässig,

durchaus mit Spaß und noch mehr Fleiß; bewirkt der Tango – Tänzer – Kreis

nach außen gern Faszination, und fühlt im Innern selbst den Lohn;

Ungeschick und Steifigkeit weichen der Beharrlichkeit.

So steht für viele der Entschluss: Tango lernen ist ein Muss!

Doch da hin führen steile Wege, mit Auf und Ab, mitunter träge,

hat sich die Technik nicht erschlossen, sind heimlich Tränen reich geflossen,

oder die Zähne blank gebissen, vor Ehrgeiz! wider bess`res Wissen!

*Unter den vielen off´nen Herzen lässt sich das Üben leicht verschmerzen,

gut verteilt ist da die Mühe – gemeinsam müde in der Frühe!

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Neigt sich ein Jahr dem Ende zu, darf Ruhe finden auch der Schuh;

der federnd, gleitend, gut verhaftet, Gewicht gegen Parkett verkraftet;

lasst Schuh und Füße sich erholen, pflegt das Leder und die Sohlen,

dass sie die Tänzer weiter tragen, im neuen Jahr dann gut behagen.

Und Alle, die im Tanzschuh stecken, sich gewandt zum Partner strecken,

dürfen, können oder sollen, die Ruhe pflegen, wenn sie wollen

und sich ein wenig regen`rieren, bald wieder Sehnsucht in sich spüren

nach diesem Tanz, der so erfüllt und Innen in das Außen hüllt

von Karin, Weihnacht 2018

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